CFO und digitale Transformation – Die Digitalisierung des Finanzbereichs
Status Quo und Chancen der Digitalisierung im Finanzbereich
Steigender Effizienzdruck unter CFOs zeigt sich als beschleunigender Treiber von Digitalisierungsvorhaben. Diese Erkenntnis unterstreicht eine aktuelle Befragung von CFOs im Rahmen einer Studie von Horvath & Partners, wonach 90% der Befragten angaben, einer Strategie zur digitalen Transformation zu folgen. Die Notwendigkeit und das Nutzenversprechen sind also klar ersichtlich, nicht verwunderlich, betrachtet man mögliche Chancen zur Effizienzverbesserung. So können beispielsweise komplette Finanzprozesse wie die Debitoren- und Kreditoren-buchhaltung mit Hilfe von Robotics automatisiert werden, oder auch komplexere Prozesse wie das Forecasting durch Advanced Analytics effizienter gestaltet werden.
Weitreichendere Vorhaben können sich darauf konzentrieren den Finanzbereich integrativ in seiner Business-Partner Rolle weiterzuentwickeln, um ihn besser auf interne und externe Kunden auszurichten und seine Rolle in der Wertschöpfung zu stärken. Dies kann beispielsweise über verbesserte Datenlagen als Stütze bei operativen Entscheidungen oder auch über die Aufstellung von Finanzprozessen als End-to-End Organisation erfolgen.
Die nötigen Werkzeuge sind also bekannt und reichen von kleinteiligen, singulären Projekten zu vollumfassenden Transformationsvorhaben. Doch häufig ist in der Praxis nicht klar ersichtlich, welche Maßnahmen welchen Mehrwehrt generieren und wie und an welchen Stellen die Theorie implementiert werden soll. Darüber hinaus stellt die neue Kompetenzanforderung an Führungskräfte eine große Herausforderung dar, und auch das fehlende Mindset in der Kultur der Unternehmen, digitale Transformationsvorhaben ganzheitlich zu denken, sind Hindernisse für den Fortschritt. So verbleiben bisher viele Digitalisierungsprojekte von unstrukturiertem Aktionismus getrieben als alleinstehende Vorhaben und beschränken sich meistens noch auf die Automatisierung bestehender Prozesse, ohne diese grundlegend neu zu denken und zu verändern. Wichtig für eine erfolgreiche Digitalisierungsinitiative ist deshalb eine vollumfassende Strategie, die sich in einer formulierten Roadmap ausdrückt.
Roadmap für eine erfolgreiche Umsetzung
Um der bereits erwähnten Lücke bei Wissen und Kompetenzen von Managern zu begegnen, gilt es mögliche Digitalisierungsinitiativen zu verstehen. Dabei geht es weniger darum Führungspersonal im Finance-Bereich zu Python Programmierern auszubilden, aber wenn die Basistheorie, also das Wissen zu möglichen Use Cases und deren Werkzeuge der Umsetzung fehlt, wird es schwierig, beispielsweise der Rolle als Businesspartner gerecht zu werden.
Zur Veranschaulichung im ersten Schritt lohnt es sich daher Digitalisierungsinitiativen zu kategorisieren:
- Digitization beschreibt per Definition die Nutzung digitaler Tools anstelle von analogen in bestimmten Prozessbereichen.
- Intelligente Prozessautomatisierung beschreibt das Ersetzen menschlicher Prozessbearbeitung durch Automatisierung beispielsweise mithilfe von machine learning.
- Advanced Analytics beschreibt die Unterstützung von Entscheidungsprozessen durch intelligente Datenanalyse, die mit insights und Empfehlungen komplexere Sachverhalte effizient leiten kann.
- Business Process Outsourcing beschreibt die Verwendung von Ressourcen außerhalb des Unternehmens für bestimmte manuelle und eher simple Verarbeitungsprozesse, häufig im Back-Office.
- Lean Process Redesign beschreibt die Umstrukturierung und Neuausrichtung bestehender Prozesse um diese schlanker, agiler und resilienter zu gestalten.
1. Von der Vision zur pragmatischen Umsetzung
2. Strukturierung der Umsetzung
3. Die richtige Umsetzungsreihenfolge
4. Die Rolle der Umsetzer
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